Die Neujahrsfeier in Japan
Das Neujahr -Shogatsu- zählt in Japan zu einem der wichtigsten Jahresfeste. Dabei werden um Mitternacht nicht wie im Westen Feuerwerkskörper gezündet, sondern die Tempelglocken -Bonsho- werden 108 Mal in langen Abständen geschlagen. Die Japaner glauben, dass alle Menschen unter 108 «weltlichen Sorgen» oder «geisttrübenden Leidenschaften» (buddh. Klesha) leiden. Diese werden mit jedem Gongschlag vertrieben.
Danach werden in ganz Japan die typischen Neujahrsgerichte genossen! Je nach Region wird bereits nach Mitternacht Ozoni (Suppe mit Reiskuchen und Gemüse), Oshiruko (süsse Bohnensuppe mit Reiskuchen) oder auch Toshikoshi-Soba (Neujahrs- Buchweizennudeln), welche auch bereits an Silvester verspeist werden können, gegessen. Statt Champagner wird Otoso, ein sehr bekömmlicher Sake, in dem verschiedene Medizinalkräuter eingelegt werden, in drei Schlücken getrunken.
Am 1. Januar wird nicht ausgeschlafen, denn traditionellerweise besucht man an diesem Tag zuerst die Familie und isst gemeinsam das Osechi-Ryori- Gericht, das entweder schon im Dezember mit viel Aufwand selbst vorbereitet oder als Fertiggericht gekauft wurde. Dieses wird typischerweise in speziellen Schachteln aufgestapelt serviert. Jede Schachtel beinhaltet viele farbenfroh dekorierte Gerichte, wie süsse Omeletten (Datemaki), Meeresbrasse (Tai), Algen (Kombu), Fischpaste (Kamaboko) und Heringsroggen (Kazu no ko), um einige zu nennen. Diese Speisen verheissen alle Glück. Osechi-Ryori sollte an den ersten drei Tagen des Januars gegessen werden. Es darf aber auch drei Tage lang bei Freunden und Kollegen geschlemmt werden. Dabei darf aber der Tempel- oder Schreinbesuch auf keinen Fall vergessen werden. Denn der erste Besuch im neuen Jahr ist der wichtigste. Der Talisman vom Vorjahr wird im Tempelhof auf einem Scheiterhaufen verbrannt und ein neues wird gleich vor Ort gekauft. Mit dem neuen wünscht man allen Mitmenschen und sich selbst ein weiteres gutes neues Jahr.
Nun wünsche auch ich Ihnen ein gutes 2020, das Jahr der Maus!